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Gratleiste

Der erste Bearbeitungsschritt an der jungfräulichen Tischplatte war das Einfräsen der Gratnut, in der die als Gratleiste fungierende tischseitige Hinterzangenbacke geführt werden und so die Platte am Werfen hindern soll. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist, dass durch diesen frühen Einbau die später notwendige Nut für die Aufnahme der Führungsschiene der Hinterzange mit der Hand gesägt und am Tisch gestemmt werden muss. Da die Leiste aber gut zugänglich ist, sehe ich das nicht als Nachteil (gemerkt habe ich es eh erst, als es schon zusammengebaut war).

Auf der Plattenrückseite also die Führungsschiene aufspannen (auf Rechtwinkligkeit achten), die Oberfräse auf die richtige Frästiefe und den richtigen Abstand einstellen und die Gratnut in einem Zug fräsen. Weil mir der Gratfräser aus dem der Fräse beiliegenden Satz (12,4mm, 14°) zu windig vorkam, habe ich mir einen anderen gekauft (16mm, 15°), der bei allen Fräsungen zum Einsatz kam. 

Da ich keine Bandsäge für den grossen Ausschnitt in der Leiste habe, habe ich die Gratleiste als verleimtes Profil hergestellt - das hatte auch den Vorteil, dass ich als erstes den Grat an einem rechteckigen Profil auf meinem Tischchen fräsen konnte. Aber zuerst wird die Oberfräse in den Tisch geschraubt und anhand von Probestücken die richtige Frästiefe und der richtige Abstand des Parallelanschlages eingestellt. Dabei habe ich zuerst die Tiefe eingestellt und ein Stück grob gefräst. Mit diesem Stück immer an der Nut getestet und mich so peu a peu an die genaue Einstellung für die gefräste Nut herangetastet. Nachdem das erste Stück in die Hosen ging, habe ich an der Kreissäge vorab einen Grossteil des abzutragenden Bereiches entfernt - der Fräser muss dann praktisch nur noch die Kante ausbilden und die auf das Werkstück wirkenden Kräfte sind deutlich geringer, sodass die erzeugte Kante wesentlich exakter ist - auch ohne Anpresshilfen u.s.w.

Den so erzeugten Grat habe ich dann auf den vorderen 13 cm mit der Kreissäge wieder entfernt und einen weiteren Klotz aufgeleimt. Die exakten Abmessungen, die oben dargestellt sind, wurden erst nach dem Verleimen auf der Kreissäge zugeschnitten, auf diese Weise hätte ich auch noch einen Versuch frei gehabt, den Grat zu fräsen, und man muss beim Verleimen nur auf die Planheit der beiden Klötzchen achten. Es empfiehlt sich sogar, oben einen Millimeter mehr stehen zu lassen - der ist schnell weggehobelt und man hat dann einen exakt flächenbündigen Abschluss.
Die so hergestellt Gratleiste sollte sich stramm von Hand einschieben lassen, darf aber nicht zu viel Spiel haben. Zur Not kann man sie auch die letzten paar Zentimeter mit der Zwinge einschieben, aber nur die letzten Zentimeter, und nicht mit dem Hammer - ausserdem ist das später beim Anpassen der Bankhakenleiste ein bisschen nervig.

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